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Entwicklung des Kegelns
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10./11. Jahrhundert
Dies ist wohl auch der Ursprung und Vorläufer des Boccia in Italien, des "Jeux de Boule" in Frankreich und des Boule in England. Unser Kegeln dürfte seine Urform im Spiel der germanischen Stämme des Steinzielwerfens auf 3-, 7- oder 9-Kegel-Knochen haben.
Aus dem Mittelalter ist die urkundliche Erwähnung des Kegelspiels in der Chronik von Rothenburg ob der Tauber beachtenswert, als allseits verbreitetes Volksvergnügen von 1157. Dabei stand damals nicht der sportliche Aspekt im Vordergrund, sondern die Wetten beim Kegeln waren es, die die Menschen in ihren Bann zogen. Von 1265 stammt eine Handschrift aus Xanten, dass dort eine Kegler-Gilde bestand (frates
kegelorum), deren Aufnahmegebühr in Naturalien geleistet werden musste.
Alte Schriften und Chroniken berichten auch, dass das Kegeln völlig offene Regeln hatte, dass auf einen Gegenstand (Kegel?), dann auf mehrere, ja sogar deren 11 geworfen wurde. Bis ins 18. Jahrhundert wurde ausnahmslos im Freien gespielt, es fehlte auf keinem Jahrmarkt, keiner Kirmes oder größeren Hochzeit. Dabei traten - wie schon gesagt - die sportlichen Ehren in den Hintergrund und es ging letztlich um Gut und Geld. Zuweilen wurde man gewalttätig. Wenn der Durst zuviel gelöscht wurde waren Raufereien oder gar Messerstechereien manchmal die Folge. Es wird aber überwiegend berichtet, dass das öffentliche Kegelspiel auf den Volksfesten seine harmlose Form behielt.
"Raufende Kegelbrüder"
Franz von Brügge
Kupferstich, letztes Viertel
des 15. Jahrhunderts
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